Die Dinge sind da, sie wollen gefunden werden. Sie haben sich nicht versteckt. Sie wurden versteckt. Der Mensch redet von Überfluss, er träumt vom Konsum und lacht über Upcycling. Diese Ästhetik ist ihm zuwider. Er langweilt sich und hat zu viel Platz. Die Designerin will nicht designen. Es gibt schon so viel und wenig ist gut. Im Zuhause findet man wieder, die Dinge, den Menschen. Was ist denn noch da und was kann noch werden? Was wurde nie Müll und soll es nie schaffen? Das Potential liegt im Material. Die Dinge sind doch hier. Bitte schau mich an, und denk über mich nach, bau mich auseinander und dann wieder zusammen. Ich möchte gefunden werden.
Das Potential der Dinge ist eine gestalterische Auseinandersetzung mit dem Wert und der Wertlosigkeit von vergessen Dingen im Haushalt. Wir Menschen sind von Dingen umgeben, aber viele Dinge in unseren Haushalten werden überhaupt nicht genutzt. Komischerweise werden diese Dinge auch nicht weggeworfen. Dieser Überfluss wurde ausfindig gemacht, die BesitzerInnen und deren Gegenstände befragt und im Anschluss die vorhandenen Objekte untersucht. Durch Dekonstruktion (Ab-Auf-Bau) sind neue Zusammenhänge und Geschichten entstanden. 15 Entwürfe stehen stellvertretend für "Das Potential der Dinge” und erzählen Geschichten von einem früheren Leben und einer möglichen Zukunft.
2024Sabine Boger